seit Sonntag bin ich stolzer und glücklicher Besitzer eines Deutz MAH 516, Baujahr 1933, montiert auf einem schönen, alten Fahrgestell.
Der Motor stand jetzt 25 Jahre lang in einer Garage. Davor diente er als mobiler Antrieb für eine Dreschmaschine in einem Mühlenbetrieb.
Als ich die ersten (wenig aufschlussreichen) Bilder gesehen habe, wollte ich dem vorherigen Besitzer eigentlich schon absagen. Der sagte mir aber, dass der Motor dann verschrottet wird.
Es hätte mir in der Seele weh getan, so einen Motor wissentlich verschrotten zu lassen und so habe ich dann nach der Zusendung weiterer Bilder dem Kauf zugestimmt, obwohl mir eigentlich eher ein anderer Motor als Restaurationsobjekt zugesagt hätte. Auf diesen Bildern war dann allerdings zu erkennen, dass es sich um ein sehr schönes Objekt handelt.
Mir bekannte Schäden / Fehlteile beim Kauf:
- Der Motor hat einen Frostschaden, der Deckel seitlich am Zylinderkopf ist mehrfach gebrochen
- Der Motor läuft nicht. Er dreht, hat aber keinerlei Kompression
- Der Tankverschluss ist defekt
- Der Aufsatz oben auf dem Wasserbehälter fehlt
- Der Kraftstofffilter (wenn es denn je einen gegeben hat) fehlt
Der Abtransport geschah jetzt am vergangenen Wochenende und war natürlich sehr anstrengend wegen der Hitze. 2 x 3 Stunden Autofahrt mit dem Hänger, 2,5 Stunden Aufladen inkl. Demontage der Räder im knallenden Sonnenschein. Glücklicherweise haben die Vorbesitzer sehr nett mit geholfen und dazu auch noch Wasser und Kaffee angeboten. Abladen, Montage und Aufräumen waren dann gestern auch noch mal 4 Stunden Arbeit in der Hitze.
Natürlich musste ich (zusätzlich zu den mir bekannten Schäden) noch gestern eine ganz kurze Erstinspektion machen, es hat einfach in den Fingern gejuckt
Also Ölstab raus, gereinigt und wieder rein gesteckt - oha, es ist genug Öl drin und das sieht auch noch ziemlich honigfarben aus, fast wie neu. Das lässt hoffen...
Wartungsdeckel runter geschraubt, einen Blick rein geworfen, ein paar Mal durch gedreht. Es ist wirklich genug Öl drin, die Ölpumpe fördert, auf den allerersten Blick kein wirklich sichtbarer Verschleiß, es bildet sich sogar ein ganz kleines bisschen Kompression, der Motor lässt sich aber weiterhin mit der Kurbel durch drehen. So weit, so gut...
Was mir auffällt, sind die schwarzen Ablagerungen im kompletten Kurbelgehäuse, das ist bei meinem MAH 914 nicht so. Kann es sein, dass da einfach Verbrennungsrückstände am Kolben vorbei in das Kurbelgehäuse gewandert sind und wie dramatisch ist das zu beurteilen?
Ein paar kleinere Schäden habe ich auch noch gefunden, das sollte aber alles machbar sein.
Die Restauration muss jetzt aber noch warten. Erst muss ich noch ein paar Sachen in Haus, Hof, Garten und natürlich an der Sägemaschine erledigen, so Richtung Spätherbst oder Winder ist dann hoffentlich mal Zeit für das neue Projekt.
Ich werde dazu hier im Forum ein Restaurationstagebuch machen.
Ob ich eine Patina- oder Schönrestauration mache, ist noch nicht wirklich entschieden. Es geht aber eher in Richtung Schönrestauration, weil einige Stellen am Motor doch schon arg vom Rost angefressen sind (und das Fahrgestell auch).
Ich werde Euch im Laufe der Zeit bestimmt mit einigen Fragen löchern
Anbei ein paar Bilder.