Cunewalde LD 120 von Opa soll bald wieder laufen...

Hier könnt ihr euren Motor oder euer Fahrzeug vorstellen. Egal ob restauriert oder nicht!

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DrYellow
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Cunewalde LD 120 von Opa soll bald wieder laufen...

Beitrag von DrYellow »

Hallo,

wie im Bereich "Vorstellungen" schon angekündigt, möchte ich euch unseren Cunewalde LD 120 hier vorstellen. "Unseren", da es ein Projekt von meinem Vater und mir ist. Mein Opa hat den Motor vor gut 30 Jahren mit angeschleppt. Er hatte ihn wohl von einer Fischerei erhalten. Die Idee, ihn als Bootsmotor umzufunktionieren, wurde wohl nie umgesetzt. Was der ursprüngliche Einsatzort des Motors war kann ich leider nicht sagen. Auf jeden Fall stellte mein Opa den Motor irgendwann in den 70er Jahren in der Garage seines Schwagers unter. Dort stand er all die Zeit recht trocken in der hintersten Ecke und wurde von uns im Sommer letzten Jahres "geborgen". Bis jetzt ist am Motor nichts passiert, außer dass ich ihn mit Diesel ordentlich sauber gemacht habe. Ich hänge mal ein paar Bilder vom Motor an.
Der Wagen für den Motor ist so gut wie fertig, und wenn der Motor dann fahrbar ist soll es losgehen den Motor zu zerlegen, zu reinigen und wiederzubeleben.
Leider weiß ich nicht, ob der Motor funktionstüchtig untergestellt wurde, oder ob er irgendeinen Defekt hat. Auf jeden Fall ist er nicht ganz komplett, der Tank ist nicht original, der DIeselfilter fehlt, und der Dekompressionsschalter fehlt. Falls euch auf den Bildern noch weitere wichtige Fehlteile auffallen sagt gerne Bescheid!
Der Motor lässt sich durchdrehen, aber er hat keine Kompression. Die scheint dort zu entweichen, wo normalerweise der Dekompressionsschalter am Zylinder angebracht ist.

Ich habe direkt mal ein paar Fragen.
Kann mir jemand von euch verraten, wie der Dekompressionsschalter funktioniert und wie er aufgebaut ist? (Ich würde mich auch sehr über Detailbilder freuen)
Ich habe zu dem Motor die Bedienungsanleitung mit Teileliste, gibt es auch eine Reparaturanleitung? (Oder vielleicht gibt es ja eine von einem ähnlichen Modell?)
Gibt es für den Motor eine Bezugsquelle für Ersatzteile?

Ich danke euch schonmal für eure Unterstützung!
Viele Grüße
Christoph

Die Bilder lade ich gleich noch hoch...
DrYellow
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Re: Cunewalde LD 120 von Opa soll bald wieder laufen...

Beitrag von DrYellow »

So, hier sind nun auch ein paar Fotos von dem guten Stück:
ld120_1
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IMG_0053.JPG (133.62 KiB) 4783 mal betrachtet
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IMG_0054.JPG (154.66 KiB) 4783 mal betrachtet
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Re: Cunewalde LD 120 von Opa soll bald wieder laufen...

Beitrag von Motorenspezi »

Moin Moin,
so wie er aussieht, könnte er ja bald wieder funktionieren. Es müßte noch das Lanova System verbaut sein. Durch reinschrauben des Knebels an der Seite erhöt sich die Kompression und der Motor wird so im kalten Zustand gestartet, nachdem er angesprungen ist wird der Knebel wieder rasgedreht.
Wenn der Motor gute kompression hat und alle Lager in Ordnung sind, würde ich nicht mehr machen als einen Ölwechsel, dann mehrmals durchdrehen, das alle Schmierstellen mit ausreichend Öl versorgt sind.
Diesel Drauf entlüften und dann sollte es losgehen.
Grüße aus dem Norden Mathias
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Re: Cunewalde LD 120 von Opa soll bald wieder laufen...

Beitrag von DrYellow »

Moin!

Na das mit der Kompression ist das Problem, die ist wirklich gar nicht da. Wie gesagt vermute ich, dass das mit dem fehlenden Deko-Schalter zu tun hat. Wenn ich den Motor durchdrehe bewegt sich der Dreck in dem entsprechenden Loch unten, da geht also Luft rein und/oder raus.

Wenn das dann funktioniert werde ich wohl so weitermachen, wie du vorgeschlagen hast.

Optisch soll der Motor auch so bleiben, vielleicht hier und da noch etwas "aufpolieren", aber nicht neu lackieren.

Gruß
Christoph
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Re: Cunewalde LD 120 von Opa soll bald wieder laufen...

Beitrag von Borstel »

Hallo!

Die Dekompressionseinrichtung ist denkbar einfach.
Auf der Stößelstange des Auslaßventils ist ein Ring.
Hinter diesen Ring wird durch das Loch ein Stift gesteckt, der das Auslaßventil in der offenen Stellung fixiert.
Der Stift ist über ein Gestänge oben am Wasserkasten gehalten und wird durch ein Feder aus dem Loch gezogen.
Beim Ankurbeln legt man eine Hand auf das Gestänge und drückt damit den Stift runter.
Bei genügender Drehzahl einfach loslassen, noch einmal über die Kompression drehen und der Motor läuft.
Den Knebel am Luftspeicher würde ich aber lieber herausgedreht lassen.
Durch das Schlißen des Luftspeichers steigt die Verdichtung so stark an, das wird dann fast schon gefährlich.
Ich starte meinen LD130 immer mit offenem Luftspeicher.
Übrigens restauriere ich grad einen LD120.

Bis bald!
Dateianhänge
K640_LD 120 005.JPG
K640_LD 120 005.JPG (36.42 KiB) 4646 mal betrachtet
DrYellow
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Re: Cunewalde LD 120 von Opa soll bald wieder laufen...

Beitrag von DrYellow »

Hallo,

Nach deiner Beschreibung kann es dann ja eigenlich nicht an dem fehlenden Deko-Schalter liegen, dass keine Kompression da ist. Na, da muss ich mal den Deckel abschrauben und reinschauen. Nachher ist gar kein Kolben drinne....

@ Borstel, das finde ich ja gut, dass du auch grade einen LD 120 machst. Wenn du nichts dagegen hast werde ich dich sicher mit einigen Fragen überhäufen :-)

Viele Grüße
Christoph
DrYellow
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Re: Cunewalde LD 120 von Opa soll bald wieder laufen...

Beitrag von DrYellow »

Hallo liebe Leute,

anbei zeige ich euch mal ein Bild von dem Wagen und dem Motor auf dem Wagen. Den Wagen selbst haben wir so gekauft, den habe ich zerlegt und schön so konserviert wie er ist (mit Owatrol Öl). Die Holzkonstruktion haben wir dann drangebastelt.
Hier kann man den Aufbau des Wagens gut erkennen
Hier kann man den Aufbau des Wagens gut erkennen
IMG_0465.JPG (109.42 KiB) 4418 mal betrachtet
Hier ist der Wagen komplett und fertig
Hier ist der Wagen komplett und fertig
IMG_0481.JPG (99.18 KiB) 4418 mal betrachtet
und hier ist nun auch der Motor auf den Wagen gesetzt
und hier ist nun auch der Motor auf den Wagen gesetzt
IMG_0544.JPG (111.75 KiB) 4418 mal betrachtet
Viele Grüße
Christoph
DrYellow
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Re: Cunewalde LD 120 von Opa soll bald wieder laufen...

Beitrag von DrYellow »

Hallo,

nach langer Zeit möchte ich diesen Beitrag auch mal wieder ergänzen.
Bisher ist der Motor leider noch nicht gelaufen. Die Laufbuchse hat durch das lange stehen doch relativ viel Rost von innen angesetzt. Die Rostnester sind so tief, dass ein Hohnen nichts mehr bringt. Glücklicherweise habe ich nun vom Verdampfersammler eine Laufbuchse bekommen, die wesentlich besser ist, als die alte. Mit dieser werde ich es erstmal so probieren. Wenn das klappt spare ich mir das anfertigen einer neuen Laufbuchse oder eines neuen Kolbens.

Die alte Laufbuchse habe ich bereits erfolgreich rausgezogen. Durch Zufall habe ich eine ca. 2cm dicke Eisenplatte gefunden, aus der ich mir (der Ehrgeiz hatte mich gepackt) eine schöne Scheibe mit Zentrierrand für beide Seiten der Laufbuchse gedreht habe, und für die andere Seite eine Platte mit entsprechenden Löchern. Da beim LD 120 die Laufbuchse nicht mittig zwischen den Stehbolzen sitzt, sondern etwas nach oben verschoben, brauch man hier auch eine Platte, ein einfacher Steg reicht nicht. Wie auf dem ersten Bild zu sehen habe ich die Mutter (M20) kräftig angezogen. Anschließend kam die Laufbuchse immer Stück für Stück durch leichte Prellschläge mit einem großen Hammer einfach von vorne auf die Platte.

Wenn jemand mal die Laufbuchse eines LD 120 ziehen will kann ich das Werkzeug gerne ausleihen.

Ich bleibe nun am Ball und denke, dass der Motor diesen Monat noch läuft, wenns denn mit der Laufbuchse klappt.

Und hier die Fotos:
Kräftiges Spannen des Werkzeugs durch Hüpfen auf dem Ringschlüssel.
Kräftiges Spannen des Werkzeugs durch Hüpfen auf dem Ringschlüssel.
Das Ausziehwerkzeug hat seinen Dienst getan.
Das Ausziehwerkzeug hat seinen Dienst getan.
Laufbuchse
Laufbuchse
ohne Laufbuchse
ohne Laufbuchse
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