Technische Fragen zum Farymann Stamo
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Technische Fragen zum Farymann Stamo
Hallo liebe StaMo-Freunde,
ich bin neu hier im Forum und habe mich gerade vorgestellt.
Hier im Technikteil die Fragen, die ich nach erstem Umgang mit dem für mich gänzlich neuen Motor habe:
Es ist ein stehender luftgekühlter Einzylinder von Farymann-Diesel Lampertheim.
Auf dem Typenschild (links unter dem Tank) steht:
12 L ESR 1320 4PS 1400 U/min
12 soll wohl das Baujahr sein (158?), dann der Typ (das L ist vorgeäzt, ESR eingeschlagen) und 1320 die Baunummer?
Auf dem Gehäuse:
01 LE 811 20558
???
Kann mir das jemand genau entschlüsseln?
Der Motor hat die mittensymetrische Alu-Gebläsehaube, das eng-bündig laufende Schwungrad mit innenliegenden Lüfterlamellen, die beiderseits verripten Aus- und Einlaßstutzen. Flach bearbeiteter Kopf, hängende Ventile, unsymetrisch geformter Ventildeckel mit aufgesetzer Menbranentlüftung.
Frontseitig aufgesetzte Kurbelführung, Pumpe linksseitig seitlich direkt unter dem Tank, Dekop.-Hebel rechts am Stößelrohr, Gas seitlich rechts, dahinter Platte mit Ölstopfen und Meßstab.
Ich habe schon viel gegoogelt, aber erstaunlicherweise kommt dabei sehr wenig heraus.
So selten scheint der Motor aber nicht zu sein, nur wurde da sehr wenig nachgetragen.
Er war damals wohl für diverse Antriebe bis hin zu Arbeitsbooten zu haben.
Meiner soll Antrieb an einem Groß-Betonmischer mit Selbstbeladung über Hublore gewesen sein.
Dazu passt der (erstaunlich geringe) Betonstaub auf den Lüfterlamellen des Schwungrades.
Er hat einen (vermutlich ganz verschlissene) Vielkant-Abtrieb aus braunem Faserkunststoff (Pertinax, wie alte Platinen??)
ich vermute dass das eine Bruchsicherung ist, die in einem entsprechend gerilltem Überwurf eingreift und bei Blockade abschert.
Der Motor dreht mit Dekomp. leicht und sauber durch und "schnüffelt regelmäßig".
Er hat für meine Begriffe eine geradezu brutale Kompression.
Kein Nachgeben, kein noch so geringes britzelndes Leck-Geräusch verschlisserener Ringe...
Er ist mit ein bisschen Startpilot beim zweiten Versuch nach vermutlich 20 Jahren angesprungen und lief sofort rund und fast ohne Rauchentwicklung.
Einziges Problem ist zurz Zeit, das er kein Vollgas annimmt.
Die Gasverstellung arbeitet sehr sauber von fast Lanz-mäßig geringem Leerlauf bis zur mittleren Stellung des Gashebels.
Dann nimmt die Drehzahl bis Vollgas kaum zu, der Motorlauf wirkt zugeschnürt und nur im groben Sekundentakt gibt es eine passende Zündung.
Bei einem Vergaser hätte ich gesagt, Leerlaufdüse ok, Hauptdüse fast völlig verstopft.
Ist bei der Bosch Einspritzpumpe Leer und Arbeitsförderung getrennt, oder müsste die linear von Min bis Max fördern?
Kann es sein, das sie wegen Verstopfungen nur zu wenig Diesel saugen kann?
Dann noch folgende Fragen:
Der Ventildeckel wird durch eine Ringöse auf den konturlosen Sitz mit Pappdichtung gedrückt.
Serie war wohl eine normale Hutmutter.
Darf man den Motor daran wirklich hochheben oder reißt da irgendwann der Stehbolzen ab?
Wie viel Öl hat eine Füllung?
Was bedeutet der zweite untere Strich auf dem Meßstab?
Wo sitzt die Ölpumpe und wie viel muss die zum Ventiltrieb fördern?
Braucht der Motor zum Start bei normalen (nicht so wie gerade) Temperaturen eine Zündlunte und wenn ja welche?
Welche Abtriebsanschlüsse gab es damals für den Motor, wie heißen die genau und wo kann man danach suchen?
Gab und gibt es evtl. Serienauspufftöpfe für den Motor und kann man evtl. aktuell erhältliche ohne großen Schweißaufwand anpassen?
Gibt es einen Ölfilter oder ein Sieb und wenn ja wo?
Welches Öl ist geeignet? Ich habe noch einen Kanister mit unlegiertem Oltimertraktoröl, das für den Holder vorgesehen war.
Oder "vertragen" die Dichtungen auch normales 10W-40 ohne allmählich zu suppen?
Welches Spiel brauchen die Ventile?
Ich möchte den Motor in den kommenden Wochen etwas optisch verschönern und vollständig zum Laufen bringen.
Dann die erste Wartung seit zig Jahren.
Und dann hätte ich gern eine 2-3-fache Keilriemenscheibe und evtl. eine klassische Riemenscheibe für Transmissionsantrieb.
Für den Keilriemenantrieb eine PKW-Lichtmaschine, und für den Riemenantrieb z.B. eine alte Wasserpumpe.
Alles nur zum Spielen...
Mit fällt bestimmt noch einiges dazu ein, aber jetzt erst Mal Danke im Voraus...
Grüße aus Schwaben
Thorsten
ich bin neu hier im Forum und habe mich gerade vorgestellt.
Hier im Technikteil die Fragen, die ich nach erstem Umgang mit dem für mich gänzlich neuen Motor habe:
Es ist ein stehender luftgekühlter Einzylinder von Farymann-Diesel Lampertheim.
Auf dem Typenschild (links unter dem Tank) steht:
12 L ESR 1320 4PS 1400 U/min
12 soll wohl das Baujahr sein (158?), dann der Typ (das L ist vorgeäzt, ESR eingeschlagen) und 1320 die Baunummer?
Auf dem Gehäuse:
01 LE 811 20558
???
Kann mir das jemand genau entschlüsseln?
Der Motor hat die mittensymetrische Alu-Gebläsehaube, das eng-bündig laufende Schwungrad mit innenliegenden Lüfterlamellen, die beiderseits verripten Aus- und Einlaßstutzen. Flach bearbeiteter Kopf, hängende Ventile, unsymetrisch geformter Ventildeckel mit aufgesetzer Menbranentlüftung.
Frontseitig aufgesetzte Kurbelführung, Pumpe linksseitig seitlich direkt unter dem Tank, Dekop.-Hebel rechts am Stößelrohr, Gas seitlich rechts, dahinter Platte mit Ölstopfen und Meßstab.
Ich habe schon viel gegoogelt, aber erstaunlicherweise kommt dabei sehr wenig heraus.
So selten scheint der Motor aber nicht zu sein, nur wurde da sehr wenig nachgetragen.
Er war damals wohl für diverse Antriebe bis hin zu Arbeitsbooten zu haben.
Meiner soll Antrieb an einem Groß-Betonmischer mit Selbstbeladung über Hublore gewesen sein.
Dazu passt der (erstaunlich geringe) Betonstaub auf den Lüfterlamellen des Schwungrades.
Er hat einen (vermutlich ganz verschlissene) Vielkant-Abtrieb aus braunem Faserkunststoff (Pertinax, wie alte Platinen??)
ich vermute dass das eine Bruchsicherung ist, die in einem entsprechend gerilltem Überwurf eingreift und bei Blockade abschert.
Der Motor dreht mit Dekomp. leicht und sauber durch und "schnüffelt regelmäßig".
Er hat für meine Begriffe eine geradezu brutale Kompression.
Kein Nachgeben, kein noch so geringes britzelndes Leck-Geräusch verschlisserener Ringe...
Er ist mit ein bisschen Startpilot beim zweiten Versuch nach vermutlich 20 Jahren angesprungen und lief sofort rund und fast ohne Rauchentwicklung.
Einziges Problem ist zurz Zeit, das er kein Vollgas annimmt.
Die Gasverstellung arbeitet sehr sauber von fast Lanz-mäßig geringem Leerlauf bis zur mittleren Stellung des Gashebels.
Dann nimmt die Drehzahl bis Vollgas kaum zu, der Motorlauf wirkt zugeschnürt und nur im groben Sekundentakt gibt es eine passende Zündung.
Bei einem Vergaser hätte ich gesagt, Leerlaufdüse ok, Hauptdüse fast völlig verstopft.
Ist bei der Bosch Einspritzpumpe Leer und Arbeitsförderung getrennt, oder müsste die linear von Min bis Max fördern?
Kann es sein, das sie wegen Verstopfungen nur zu wenig Diesel saugen kann?
Dann noch folgende Fragen:
Der Ventildeckel wird durch eine Ringöse auf den konturlosen Sitz mit Pappdichtung gedrückt.
Serie war wohl eine normale Hutmutter.
Darf man den Motor daran wirklich hochheben oder reißt da irgendwann der Stehbolzen ab?
Wie viel Öl hat eine Füllung?
Was bedeutet der zweite untere Strich auf dem Meßstab?
Wo sitzt die Ölpumpe und wie viel muss die zum Ventiltrieb fördern?
Braucht der Motor zum Start bei normalen (nicht so wie gerade) Temperaturen eine Zündlunte und wenn ja welche?
Welche Abtriebsanschlüsse gab es damals für den Motor, wie heißen die genau und wo kann man danach suchen?
Gab und gibt es evtl. Serienauspufftöpfe für den Motor und kann man evtl. aktuell erhältliche ohne großen Schweißaufwand anpassen?
Gibt es einen Ölfilter oder ein Sieb und wenn ja wo?
Welches Öl ist geeignet? Ich habe noch einen Kanister mit unlegiertem Oltimertraktoröl, das für den Holder vorgesehen war.
Oder "vertragen" die Dichtungen auch normales 10W-40 ohne allmählich zu suppen?
Welches Spiel brauchen die Ventile?
Ich möchte den Motor in den kommenden Wochen etwas optisch verschönern und vollständig zum Laufen bringen.
Dann die erste Wartung seit zig Jahren.
Und dann hätte ich gern eine 2-3-fache Keilriemenscheibe und evtl. eine klassische Riemenscheibe für Transmissionsantrieb.
Für den Keilriemenantrieb eine PKW-Lichtmaschine, und für den Riemenantrieb z.B. eine alte Wasserpumpe.
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Mit fällt bestimmt noch einiges dazu ein, aber jetzt erst Mal Danke im Voraus...
Grüße aus Schwaben
Thorsten
-
öllappen
- Beiträge: 298
- Registriert: Fr 18. Jan 2013, 10:24
- Meine Motoren: sebdling dm 5, lister d, ilo 4-takter, bernard moteurs, barkas el 65, sachs 5o, barkas el 150 ,amanco hirad ,wolseley-gas, schroth -kornmühle ,briggs u. stratton ,farymann ld , farymann lgs diesel ,grosser schleifstein ,gr.elektromotor mit transmission ,farymann ld,
- Wohnort: sylt
Re: Technische Fragen zum Farymann Stamo
moin thorsten , ich gebe dir mal die anschrift von der fa, farymann ,indusstr. 19 , 68623 lampertheim , tel .062965070 . die helfen dir bestimmt . viele grüsse von der nordseneinsel sylt , öllappen
mitglied m 197 im ig-hm . wer arbeitet macht fehler . wer viel arbeitet macht viele fehler . wer garnichts tut , macht nie fehler .
- Standuhr
- Beiträge: 1055
- Registriert: Mo 18. Jan 2016, 21:08
- Meine Motoren: Sendling WS 304
Sendling WS 356
Sendling WS 308 runder Zylinderkopf
Sendling WS 308 eckiger Zylinderkopf
Sendling WS310
Sendling SG 6 PS
Güldner GK 5,5 PS
Güldner GKN 6 PS
Farymann Typ D
Farymann Typ E
Farymann LE
IHC 1,5 HP Typ M
Farymann 22LR
Briggs & Stratton/Wisconsin?
DEUTZ MA 711
Keidel RKMN3
Jaehne LTH
Re: Technische Fragen zum Farymann Stamo
Hallo Thorsten,
willkommen im Forum. Das ist ganz schön viel auf einmal. Zum Baujahr deines Farymann: Gründungsjahr von Farymann 1946 + erste Zahl vor dem Typenbuchstaben 12 , also 1958.
Grundsätzlich wenn ich so einen Diesel bekomme: Kraftstofffilter wechseln,ist viel zu billig um sich über irgendwelche Probleme,die er ,wenn gesättigt,verursacht,nachher noch aufzuregen zu müssen.
Auch Tank und Kraftstoffleitungen säubern oder erneuern.
Die Einspritzpumpe ausbauen,überprüfen und wenn nötig die Verstellung wieder gängig machen. Das gleiche gilt auch für den Düsenstock mit Einspritzdüse(Spritzbild überprüfen). Wenn das alles gemacht wurde hat man schon viele Ursachen ,wenn der Motor nicht oder schlecht läuft,ausgeschlossen.
Das mit dem Motorenöl ist einfach; in den Motor gehört das Öl welches vorgeschrieben ist und sonst nichts .Keine WunderNASAöle oder mit irgend was sonstigem Kram!!! Motoren und deren Komponenten sind dafür ausgelegt und konstruiert und nur so ist gewährleistet das alles und überall ausreichend geschmiert wird!!!!
Das dürfte bei diesem Motor ,wenn ich mich nicht irre, SAE 30 EINBEREICHSÖL sein,bei jedem vernünftigem Landmaschinenmechaniker zu bekommen.
Infos und Ersatzteillisten bekommst du bei Lothar (Der Farymann)member/DerFarymann/
Gruß Klaus
willkommen im Forum. Das ist ganz schön viel auf einmal. Zum Baujahr deines Farymann: Gründungsjahr von Farymann 1946 + erste Zahl vor dem Typenbuchstaben 12 , also 1958.
Grundsätzlich wenn ich so einen Diesel bekomme: Kraftstofffilter wechseln,ist viel zu billig um sich über irgendwelche Probleme,die er ,wenn gesättigt,verursacht,nachher noch aufzuregen zu müssen.
Auch Tank und Kraftstoffleitungen säubern oder erneuern.
Die Einspritzpumpe ausbauen,überprüfen und wenn nötig die Verstellung wieder gängig machen. Das gleiche gilt auch für den Düsenstock mit Einspritzdüse(Spritzbild überprüfen). Wenn das alles gemacht wurde hat man schon viele Ursachen ,wenn der Motor nicht oder schlecht läuft,ausgeschlossen.
Das mit dem Motorenöl ist einfach; in den Motor gehört das Öl welches vorgeschrieben ist und sonst nichts .Keine WunderNASAöle oder mit irgend was sonstigem Kram!!! Motoren und deren Komponenten sind dafür ausgelegt und konstruiert und nur so ist gewährleistet das alles und überall ausreichend geschmiert wird!!!!
Das dürfte bei diesem Motor ,wenn ich mich nicht irre, SAE 30 EINBEREICHSÖL sein,bei jedem vernünftigem Landmaschinenmechaniker zu bekommen.
Infos und Ersatzteillisten bekommst du bei Lothar (Der Farymann)member/DerFarymann/
Gruß Klaus
-
DerFarymann
Re: Technische Fragen zum Farymann Stamo
Hallo
Willkommen im Forum und viel Spaß mit dem Farymann!
Da du so viele Fragen hast habe ich dir meine Telefon Nummer als PN geschickt.
Schönes Wochenende euch allen.
Gruß Lothar
Willkommen im Forum und viel Spaß mit dem Farymann!
Da du so viele Fragen hast habe ich dir meine Telefon Nummer als PN geschickt.
Schönes Wochenende euch allen.
Gruß Lothar